Technikgeschichte

Als Techniker lasse ich eigentlich keine Gelegenheit aus, bei Ausflügen und im Urlaub Technikmuseen und technische Denkmale zu besuchen. Hier möchte ich die Gelegenheit nutzen, einige kleinere und weniger bekannte Denkmale und Museen vorzustellen.

Fliegendes Museum Großenhain

Das Fliegende Museum ist eine der größten Privatsammlungen historischer Flugzeuge in Europa und wurde erstmals 1990 in Augsburg eröffnet. Diese außergewöhnliche Sammlung ist jedoch kein Museum im herkömmlichen Sinne, die meisten dieser seltenen historischen Flugzeuge sind flugfähig und werden deshalb nicht statisch ausgestellt, sondern regelmäßig vorgeführt und geflogen. Die Ausstellungsstücke stammen aus den Anfängen der Luftfahrt bis in die Mitte der 50er Jahre. Im Moment gehören zur Sammlung 19 flugfähige und für den Luftverkehr zugelassene Flugzeuge.

Damit bietet das Fliegende Museum allen, für die diese Oldtimer und Liebhaberstücke mehr sind als nur alte Flugzeuge die Möglichkeit in diesen mitzufliegen oder diese (nach entsprechender Ausbildung) sogar selbst zu fliegen. Schon ein Mitflug ist ein unvergeßliches Erlebnis.

Irgendwo im Museum habe ich den Spruch aufgeschnappt:

Das ist wie Cabrio fahren in der Luft!

... ich kann es bestätigen!


Gohliser Windmühle

Die Gohliser Windmühle wurde 1828 errichtet und bis 1914 als Getreidemühle genutzt. Danach diente sie abwechselnd als Jugendherberge, Ferienlager, Museum und Gaststätte. Die Mühle wurde mehrfach rekonstruiert (1925, 1953, 1966) und anschließend wieder dem Verfall preisgegeben. Im Jahr 2006 begann die erneute Restaurierung durch den neuen Besitzer der Windmühle, die 2007 abgeschlossen wurde.

Heute wird die Gohliser Windmühle als Museum und Gaststätte (Mühlenstube) genutzt. Unmittelbar an der Mühle befindet sich ein Biergarten, welcher von vielen Radlern auf dem Elberadweg für eine Rast genutzt wird.

Oberweißbacher Bergbahn

Die Oberweißbacher Bergbahn wurde 1923 eröffnet und ist seit 1980 denkmalgeschützt. Sie besteht aus der 1,4 Kilometer langen Standseilbahn mit 25% Steigung von Obstfelderschmiede nach Lichtenhain und der mit 600 V Gleichstrom elektrifizierten Flachstrecke von Lichtenhain nach Cursdorf (2,5 km lang).

Die Konzession zum Bau wurde für eine Eisenbahnstrecke von Obstfelderschmiede nach Cursdorf erteilt, die Standseilbahn ist also ein Bestandteil dieser Eisenbahnstrecke (heute Strecke Nr. 6691 der DB AG).

Die Standseilbahn hat zwei unterschiedliche Fahrzeuge, einen "Personenwagen" und eine "Güterbühne" zum Transport normalspuriger Eisenbahnwagen bis 27 t Gesamtmasse. Sie wurde gebaut, um die Hochebene um Oberweißbach an das deutsche Eisenbahnnetz anzuschließen. Statt der Güterwagen ist heute in der Regel ein ehemaliger Triebwagen-Beiwagen oder das "Cabrio", ein offener Wagen, auf der Güterbühne aufgesetzt.

Die Bergbahn ist eingleisig und hat eine Abt´sche Ausweiche in der Mitte, wo beide Wagen aneinander vorbei fahren. Eine weitere Abt’sche Weiche in der Talstation trennt die Strecke in zwei Gleise, um den Personenwagen an den Bahnsteig und die Güterbühne an die Verladerampe zu leiten. Die Standseilbahn hat an beiden Enden jeweils Anschluß über eine Drehscheibe an die Bahnanlagen mit Regelspur-Gleisen.

Gasmaschinenzentrale Maxhütte

Die Gasmaschinenzentrale der ehemaligen Maxhütte Unterwellenborn wurde in den Jahren 1921 bis 1928 erbaut. Von dem bei der Roheisenerzeugung in den Hochöfen anfallendem Gichtgas produzierten hier 7 Groß-Gasmaschinen den Hochofenwind, Pressluft für das Thomas-Stahlwerk und Elektroenergie.
Von der Maxhütte sind nur wenige Zeugnisse übrig geblieben, eines davon ist die Gasmaschinenzentrale. Diese ist heute als Industriedenkmal interessierten Besuchern zugänglich. Von den ehemals sieben Großgasmaschinen ist als einzige der Gasdynamo III der Firma "Thyssen & Co." mit einem Schwungradgenerator der Firma "Siemens & Schuckert" erhalten geblieben. Sie bildet heute das Kernstück der Ausstellung in der Gasmaschinenzentrale. Außerdem sind sind viele weitere Exponate aus der Maxhüttengeschichte zu sehen.