DDR-Computer KC85/3

"Heimcomputer" in der DDR

Für Privatpersonen war es bis 1988 nicht möglich, Heimcomputer bzw. Kleincomputer aus DDR-Produktion zu kaufen. Die Geräte wurden vor allem an Bildungseinrichtungen (Berufsschulen und Hochschulen) für die Ausbildung eingesetzt. Auch in der Industrie wurden die Kleincomputer oft eingesetzt, denn die von Robotron gelieferten PCs reichten zahlenmäßig ebenfalls nicht aus.
Es gab zwei Wege, um privat an einen Computer zu kommen:

  • "Westgeld" bzw. Verwandschaft in der alten Bundesrepublik
Wie bei anderen Dingen auch wurden alle möglichen Kanäle genutzt, um an westliche Heimcomputer von Commodore, Sinclair oder Atari zu gelangen. Es gab auch einen recht großen Schwarzmarkt für diese Technik.

  • selbst bauen
Es gab diverse Selbstbauprojekte in Elektronikzeitschriften und auch Bausätze:

- Z1013: ein Einplatinenrechner von Robotron-Elektronik Riesa
- AC1: der Amateurcomputer AC1 war ein in der Zeitschrift Funkamateur veröffentlichter Bauplan.
- BCS3: ein in der Zeitschrift Rundfunk Fernsehen Elektronik veröffentlichter Selbstbaucomputer
- JU+TE-Computer: ein Bausatz von der Zeitschrift Jugend+Technik

Kleincomputer KC85/3

Technische Daten:
  • Prozessor U880 (ein Z80-Clone) mit 1,75MHz Taktfrequenz
  • Hauptspeicher 32kByte
  • 16kByte ROM mit Betriebssystem und BASIC-Interpreter
  • grafikfähig: 320x256 Bildpunkte, 16 Vordergrund- und 8 Hintergrundfarben
  • Programmspeicherung auf Tonbandkassette

Anpassung an VGA-Bildschirm

Ursprünglich wurden die KC85 meist über den Antennenanschluß eines (Farb-) Fernsehers betrieben. Das ergibt allerdings ein relativ unscharfes Bild und ist besonders bei Texteingaben recht ungünstig. An der Rückseite des KC befindet sich aber auch noch ein Steckverbinder für verschiedene Video- und Tonsignale. Hier kann man das RGB-Signal abgreifen und in ein VGA-Signal umwandeln. Die Lösung für diese Signalkonvertierung ist da zu finden, wo ebenfalls alte Computer am Leben erhalten werden: bei der Reparatur von Arcade-Spielkonsolen. Der Normwandler GBS8200 der Firma Jammaboards ist in diversen Webshops zu finden, die Bauteile speziell für diese Spielkonsolen anbieten. Ein deutscher Anbieter ist z.B. Arcadeforge.net.
Den Anschluß hat Ulrich Zander auf seiner Webseite gut beschrieben. Der Bau des Kabels ist unproblematisch und nach ein paar Einstellungen im Menü des Normwandlers hat man ein scharfes Bild auf seinem VGA-Monitor.

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