mechanische Rechner

mechanische Rechenhilfsmittel

Bis in die 1970er Jahre hinein wurden für Berechnungen vorwiegend mechanische Rechenhilfen verwendet. Taschenrechner wurden auch in der DDR seit ca. 1973 produziert, jedoch waren sie nicht allgemein verfügbar. Das lag einerseits an den produzierten Stückzahlen und andererseits an den hohen Preisen. Als Schüler oder Student in der DDR hat man bis in die 1980er Jahre mit dem Rechenschieber gerechnet - da half auch "Westgeld" nur begrenzt weiter, denn zu Prüfungen war nur der Rechenstab und das Tafelwerk als Rechenhilfe zugelassen. Erst um 1985 wurde der Schulrechner SR1 eingeführt und löste den Rechenschieber ab.

Rechenschieber

Der Rechenschieber war wohl das Rechenhilfsmittel eines Ingenieurs vor der Erfindung des Taschenrechners. Die Funktion beruht auf der Tatsache, daß sich die Multiplikation auf eine Addition des Logarithmus der Faktoren zurückführen läßt. Die Multiplikation und Division sind daher auch die Grundfunktionen eines Rechenschiebers, durch weitere Skalen sind z.B. Berechnungen von Qudrat- und Kubikzahlen (und die entsprechenden Wurzeln), Kehrwerten und Winkelfunktionen möglich. Auf dem Rechenschieber wird lediglich die Ziffernfolge des Ergebnisses abgelesen, die Größenordnung (also die Position des Kommas) muß durch eine Überschlagsrechnung bestimmt werden.

Taschenrechner RECORD

Nun ja, Taschenrechner bezieht sich hier nur auf die Größe, der Funktionsumfang ist aus heutiger Sicht eher bescheiden. Man kann mit dem Gerät addieren und subtrahieren. Wenn die Berechnung mit sehr vielen bzw. großen Zahlenwerten ausgeführt werden mußten, war das Gerät durchaus eine Hilfe, zumal es in der DDR in jedem Schreibwarenladen für 17,40 DDR-Mark erhältlich war.

Rechenmaschine Triumphator CRN

Das Triumphator-Werk befand sich in Leipzig-Mölkau. Es war eines der bedeutendsten Hersteller mechanischer Rechenmaschinen in Europa und baute vorwiegend Maschinen nach dem Sprossenrad-Prinzip. Die Maschine verfügt über ein Einstellwerk, ein Resultatwerk und ein Umdrehungszählwerk. Durch Verschiebung des Schlittens und Drehung der Kurbel rechts- oder linksherum ist die Ausführung der 4 Grundrechenarten möglich. Durch geschickte Zerlegung der Rechnung in Einzelschritte sind auch komplizierte Rechnungen wie Wurzelziehen möglich.

Die in meinem Besitz befindliche Maschine wurde im Jahr 1952 produziert. In der Zeit kurz nach dem 2. Weltkrieg wurden für Druckgußteile häufig nur minderwertige Zinklegierungen verwendet. Diese Teile werden oft von der sogenannten "Zinkpest" befallen, eine Korrosionserscheinung, bei der die Teile buchstäblich zerbröseln. Leider ist dies bei meiner Maschine auch der Fall. Die Zehnerübertragswalze vom Umdrehungszählwerk und die Lagerung der Handkurbel ist betroffen. Dadurch läßt sich die Kurbel nur noch schwer drehen und der Zehnerübertrag bei den hohen Stellen des Umdrehungszählwerks funktioniert nicht mehr richtig. Leider ist das weitere Fortschreiten dieser Art von Korrosion nicht aufzuhalten. Eventuell kann ich die Maschine reparieren, wenn mir einmal Ersatzteile in Form einer weiteren defekten Maschine "zulaufen".

Rechenmaschine Madix HM

Die Maschine wurde im VEB Feinwerktechnik Dresden hergestellt. Sie ist eine nur im Gehäuse abgeänderte Kopie der FACIT TK. Die schwedische Firma FACIT entwickelte die erste Sprossenradmaschine mit Tastatureingabe und war damit so erfolgreich, daß das Funktionsprinzip oder auch die komplette Mechanik oft kopiert wurden.

Leider hat ein Vorbesitzer meiner Maschine ohne Kenntnis der Bedienung (dafür aber mit umso mehr Kraft) versucht, damit zu rechnen. Die Mechanik war total verklemmt und es bewegte sich nichts mehr. Nach mehrstündigem untersuchen, grübeln und probieren konnte ich die Verklemmungen nacheinander wieder lösen. Aber leider, leider... ein einziges Zahnrad in der ganzen Maschine wurde (warum auch immer) aus Pertinax gefertigt und hat ein paar Zähne verloren, weshalb nun der Zehnerübertrag des  Umdrehungszählwerks nicht mehr angetrieben wird. Für eine Reparatur muß man leider fast die ganze Maschine zerlegen, da muß ich also irgendwann mal sehr viel Zeit haben.

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